Kein Baustellenstrom ohne Kabeltrommel

Welche Ausstattung für welchen Einsatz?

Sollen Kabeltrommeln oder Leitungsroller, wie sie korrekt heißen, auf der Baustelle verwendet werden, insbesondere im Außenbereich, dann müssen sie gewissen Anforderungen entsprechen. Die Trommeln sollten hier aus Isolierstoff bzw. Kunststoff bestehen. Sie müssen eine Schutzeinrichtung gegen Überhitzung besitzen und zudem eine Freiauslösung haben. Die Steckdosen müssen spritzwassergeschützt ausgeführt sein, also über einen Klappdeckel verfügen. Man sollte darauf achten, dass die Kabeltrommel über ein Kabel mit Gummischlauchleitung oder Gummikabel der Ausführungen H07RN oder H05RR in den Stärken F3G2,5 oder mindestens F3G1,5 verfügt, um auch den Belastungen im Baustellenbereich standhalten zu können. Ebenfalls fast ausschließlich auf Baustellen zum Einsatz kommen Kabeltrommeln mit Drehstromsteckern bzw. -buchsen. Diese Varianten mit sogenannten CEE-Steckern und -steckdosen sind mit fünfadrigen Kabeln versehen (F5G1,5 oder F5G2,5).

Eine Kabeltrommel wird üblicherweise mit unterschiedlichen Kabellängen angeboten. Während man auf der Baustelle zum Einen auf die Qualität der Leitung setzt (möglichst aus Gummi-Schlauchleitung) und zum Anderen möglichst viel Reichweite in Form von Kabellänge haben möchte, kommt es beim Hausgebrauch, insbesondere im Urlaub auf kompakte Größe und geringes Gewicht an. Eine herkömmliche, große Kabeltrommel verfügt über 50 Meter Kabel. Das ist ausreichend Kapazität für die meisten Baustellen oder den Garten. Hier haben zwar Benzinmäher und Akkumäher dem kabelgebundenen Modell den Rang abgelaufen, aber es gibt zahlreiche weitere Einsatzbereiche. Sollte eine Kabeltrommel doch einmal für den Betrieb eines Rasenmähers vorgesehen sein, sollte man drauf achten, auf ein Modell mit roter Kabelisolierung zurückzugreifen. Dieses Kabel ist gut sichtbar, was die Gefahr des Drüberfahrens deutlich verringert. Zudem ist für diese Einsatzbereich ein Modell mit FI-Schutzschalter empfehlenswert. Besonders für den Außengebrauch geeignet und auch vorgesehen sind sogenannte Gerätetrommeln, bei denen ein kürzeres Kabel in die Steckdose gesteckt wird und ein langes mit einer Kupplung am Ende ausgerollt wird. Hiermit können auch Garten-Elektrogerät wie Trimmer, Heckenscheren oder Kettensägen verwendet werden, die nur über ein sehr kurzes Anschlusskabel verfügen und sonst auf ein Verlängerungskabel angewiesen wären.

IP 44 für einen zuverlässigen Spritzwasserschutz

Für den Außenbereich, egal, ob Garten oder Baustelle, sollten Kabeltrommeln unbedingt der Schutzklasse IP 44 entsprechen. Erst dann sind Kabeltrommeln zuverlässig gegen Spritzwasser sowie Berührungen durch Werkzeuge oder das Eindringen von Fremdkörpern > 1 mm geschützt. Anders als eine Baustellen-Kabeltrommel oder Gartenkabeltrommel ist eine günstigere Kabeltrommel der Schutzklasse IP 20 für den trockenen Innenbereich völlig ausreichend.

Allerdings sollte man auch hier auf die Verarbeitung und die Ausführung achten. Qualität zahlt sich hier aus. Ein solides Stahlgestell bietet eine lange Funktionsdauer. Der Kunststoff des Trommelkörpers sollte bruchfest sein und im Idealfall verfügt die Kabeltrommel über eine Feststellbremse und einen drehbaren Wickelgriff. Das Trommelgestell sollte über einen ergonomischen, isolierenden Kunststoffgriff verfügen.

Bei der Verwendung der Kabeltrommel sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Kabel vollständig abgerollt wird, da sich die Trommel sonst stark erhitzen kann, was zum Kurzschluss und zur Beschädigung der Kabeltrommel führen kann.

Prüfen Sie vor dem Kauf, welche Kriterien für Ihren Anwendungsfall entscheidend sind. Bei Fragen beraten unsere Fachhändler Sie gerne.