Autogenschweißen – Eins der ältesten Schweißverfahren
Autogenschweißen ist neben dem Elektrodenschweißen und dem Schutzgasschweißen das häufigste Schweißverfahren mit einem Schweißgerät. Es zählt zum Gasschmelzschweißen. Es ist eins der ältesten Verfahren und mit hohen Betriebskosten bei geringer Produktivität verbunden. Zum Einsatz kommt es im Handwerk, auf Baustellen, wo die Tatsache, dass durch die Vergröberung des Korns im Werkstoff Festigkeitseinbußen zu erwarten sind, keine große Rolle spielt. Zudem kommt es beim Autogenschweißen zu relativ großem Verzug des Bauteils. Dem steht aber gegenüber, dass das Autogenschweißen oder das Schweißen mit einem Autogenschweißgerät oder Propanschweißgerät relativ einfach ist. Dieses Schweißgerät arbeitet autogen. Ein weiterer Einsatzbereich beim Autogenschweißen ist neben Stahl auch die Schmuckindustrie oder aber der Modellbau. Hier werden feine Brenner und Kleinschweißgeräte verwendet.
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Passendes Schweißgerät und das richtige Gas für eine scharfe Flammen
Was ist Autogenschweißen und was genau bedeutet Autogentechnik?
Bei der Autogentechnik findet die Verbrennung von Gas (Flüssiggas) unter Beimischung von Sauerstoff statt. Der Begriff "Autogen" sagt dabei aus, dass das Verfahren darauf fußt, dass die Gasflamme das Schweißbad vor der umgebenden Luft abschirmt.
Für das Schweißen und Löten mit dem Autogenschweißgerät bzw. Gas-Schweißgerät benötigt man neben der Gas-Versorgung durch Gasflaschen und den Schlauch (meist ein Zwillingsschlauch) ein Griffstück mit Schweißeinsatz und eine Heizdüse. Spezialisierte Hersteller wie GCE Rhöna oder Greggersen bieten Schweißgeräte mit Handstücken an, mit denen die Einstellung der Flamme einfach und unkompliziert von der Hand geht.
Für eine hochwertige, stabile und dauerhafte Verschweißung mit dem Autogenschweißgerät ist die richtige Flamme signifikant. Daher ist die Möglichkeit der präzisen Einstellung des Gas-Flusses ein gravierendes Qualitätsmerkmal eines Griffstückes. Ohne eine scharf abgegrenzte, definierte Flamme sind mit dem Gerät keine feinen Schweiß- oder Lötarbeiten möglich.
Gearbeitet wird stets mit einem Gasgemisch. Zum Sauerstoff kommen in den meisten Fällen entweder Aceton oder Propan hinzu. Die beiden Einstellräder am Griffstück müssen leichtgängig sein und dürfen kein Spiel aufweisen. Das Acetylen-Sauerstoff-Gemisch muss sich präzise zwischen üblicherweise 1:1 bis 1,2:1 einstellen lassen und gleichmäßig ausströmen. Daraus resultiert, dass für das Gasschmelzschweißen mit dem Autogenschweißgerät immer zwei Gasflaschen benötigt werden – eine für das Brenngas und eine für den Sauerstoff.
Griffstück und Schweißeinsatz bei einem Autogenschweißgerät entscheidend
Neben dem Griffstück ist der Schweißeinsatz entscheidend bei einem Autogenschweißgerät. Er kann ausgewechselt werden und so dem jeweiligen Einsatzbereich des Brenners angepasst werden. Gute Schweißeinsätze sind aus Kupfer gefertigt. Kupfer weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit und ist dazu sehr korrosionsbeständig.
Bei der Auswahl der Ausstattung des Autogenschweißgeräts ist unbedingt auf das verwendete Gas zu achten. Während Aceton bzw. Acetylen eine heißere Flamme liefert, wird bei Propan mit höherem Druck gearbeitet. Hersteller weisen stets auf den vorgesehenen Einsatzbereich hinsichtlich des verwendeten Gases der jeweiligen Produkte hin.
Qualität der Düse ein entscheidender Faktor für Schneidbrenner und Schweißbrenner
Die Qualität der Düse (Schneiddüse oder Schweißdüse) ist letztlich besonders entscheidend. Sie entscheidet nicht nur über den erforderlichen Nachbearbeitungsaufwand – eine gute Qualität kann auch die Kosten senken und ist gerade beim Schweißen mit den hohen Temperaturen kein zu vernachlässigender Sicherheitsaspekt. Sie ist bedeutend für:
- Schneidergebnisse
- Schweißergebnisse
- Standzeit
- Schnittgeschwindigkeit bzw. Schweißgeschwindigkeit
- Sicherheit (Betriebssicherheit)
Folgende Düsen werden üblicherweise beim Gasschweißen und Brennschneiden (Verwendung des Autogenschweißgeräts als Schweißbrenner) mit verschiedenen Gemischen eingesetzt:
- Blockdüse: Bei der Arbeit mit der Blockdüse beträgt der optimale Abstand zum Werkstück rund 7 mm. Diese Düsen sind durch den verhältnismäßig großen Abstand unempfindlicher gegen Spritzer und haben somit eine längere Lebensdauer. Sie sind einteilig aufgebaut und können daher zum Reinigen nicht zerlegt werden.
- Ringdüsen: Bei Ringdüsen beträgt der Abstand zum Werkstück nur rund 3 mm. Das bringt eine höhere Anfälligkeit gegen Spritzer mit sich. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich der Außenring verformen kann, wenn er auf das heiße Werkstück aufsetzt. Der große Vorteil dieser Düse ist, dass sie sich zum Reinigen einfach zerlegen lässt.
- Schlitz- und Ringschlitzdüsen: Diese Düsen stellen eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Ringdüse dar. Sie ist zerlegbar und gut zu reinigen. Darüber hinaus ist diese Düsenform unempfindlicher als die Ringdüse.
Die Einstellung der Flamme ist für die Ergebnisse beim Schweißen mit diesem Schweißgerät von großer Bedeutung.
- Neutrale Flamme - Das Verhältnis von Sauerstoff und Brenngas beträgt hier 1:1.
- Oxidierende Flamme - Hier besteht ein Sauerstoffüberschuss. Die Flamme ist dabei zwar heißer, aber die Schmelze ist nicht gegen Oxidation geschützt. Die Oberfläche der Schweißnaht bei Stahl ist rau. Es sind Einschlüsse von Schlacke enthalten. Diese Einstellung des Schweißgeräts wird für das Schweißen von Messing verwendet.
- Aufkohlende Flamme - Diese wird hervorgerufen durch einen Sauerstoffmangel. Die Folge ist, dass der Sauerstoff nicht ausreicht, um den gesamten Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid verbrennen. Aus diesem Grunde kann der Kohlenstoff in den Werkstoff gelangen, was insbesondere beim Schweißen von Gusseisen erwünscht ist.
Auf Wunsch stehen Ihnen bei der Auswahl Ihres Autogenschweißgerätes aus dem umfangreichen Sortiment erfahrene Fachhändler mit kompetenter und fachspezifischer Beratung zur Verfügung. Unsere Werkzeughändler setzen dabei ausschließlich auf renommierte Hersteller. Denken Sie aber auch an den fachgerechten Arbeitsschutz. Umfangreiche Informationen über speziellen Arbeitsschutz finden Sie auf der Ratgeber-Seite unseres Profi-Magazins "Die Werkstatt".