Vorschlaghammer - der Hammer fürs Grobe
Der ursprüngliche Vorschlaghammer mit geschmiedetem Eisenkopf und langem Stiel ist bis heute ein einfaches - und gekonnt eingesetzt - ein äußerst effizientes Werkzeug. Mit einem Kopfgewicht von 5 – 15 kg und einer Stiellänge von 60 – 120 cm eignet sich dieser Hammer hervorragend für grobe Abbrucharbeiten auf der Baustelle, zum Zertrümmern alter Möbel oder zum Einschlagen von Zaunpfählen. Auch Rettungsdienste wie Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk setzen im Notfall auf dieses schlagkräftige Werkzeug.
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Das passende Gewicht mit dem richtigen Schwung
Beidhändig ausgeführt, entfaltet er eine beeindruckende Durchschlagskraft. Allerdings hängt diese nicht allein von den angebotenen Gewichten wie 4, 5, 8, 10 oder gar 20 kg ab, sondern auch von der aufgebrachten Geschwindigkeit bzw. dem erreichten Schwung. Mit der richtigen Kombination von Gewicht und Schwung erzielt der Vorschlaghammer seine optimale Schlagenergie. „Je höher das Hammer-Gewicht, desto mehr Schlagkraft“ stimmt damit also nicht ganz. Denn bei einem 10 kg Vorschlaghammer muss der Anwender weit mehr Kraft aufbringen, um den optimalen Schwung zu erreichen als bei einem 5 kg Hammer. Wird diese Kraft nicht aufgebracht, ist der Effekt eher weniger durchschlagend.
Für den normal trainierten Anwender empfehlen sich daher Vorschlaghämmer von 5 oder 6 kg. Sie sind vielseitig einsetzbar, ob über Kopf oder über die Hüfte geschwungen. Dank ihres geringeren Gewichtes lassen sich mit gleichbleibendem Schwung mehr Schläge in Folge durchführen und effektive Schlagkräfte erreichen. Schwere Hämmer mit 10 kg und mehr machen dort Sinn, wenn das Platzangebot es nicht zulässt starken Schwung aufzubauen. Oder unterstützend kann die Schwerkraft genutzt werden, um beispielweise Zaunpfähle einzuschlagen, in diesem Fall muss der Hammer lediglich von oben auf das Objekt fallengelassen werden.
Hinweis: Bei Fehlschlägen mit einem schweren Vorschlaghammer sollte man bedenken, den Schwung noch in ungefährliche Bahnen lenken zu können.
Hammer-Stiel und Hammer-Kopf
Mittlerweile haben sich die Materialausführungen von Hammerkopf und Hammerstiel stark weiterentwickelt. Gerade Fehlschläge bergen ein hohes Gefahrenpotenzial für Werkzeug und Anwender. Aus diesem Grund haben die Hersteller einiges getan, um das Arbeiten mit diesem kraftvollen Werkzeug sicherer zu machen.
So wird der Vorschlaghammer mit Naturholzstiel beispielsweise aus kostengünstigem Eschenholz oder hochwertigem Hickoryholz angeboten. Der Eschenstiel bietet gemäß DIN-Norm die Mindestqualität für die Verwendung als Vorschlaghammer-Stiel. Der Esche-Stiel ist sehr stabil, bricht bei Fehlschlägen aber früher durch seine kurzfaserige Holzstruktur. Hickoryholz ist ein sehr hochwertiges und langlebiges Holz mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften, und bietet zudem eine 3 bis 4-fach höhere Belastbarkeit als Eschenholz. Da Holz auch immer eine Restfeuchte besitzt, sollte der Hammer nicht zu trocken gelagert werden, da Wärme dem Holzstiel Feuchtigkeit entzieht und dies den festen Sitz des Hammerkopfes ungünstig beeinflusst.
Alternative Materialien wie Fiberglas, Stahlrohr und Kunststoff sind sehr robust und nahezu unverwüstlich. Materialaufbauten mit Stahl- oder Glasfaserkern bieten gerade bei extrem starker Schlagkraft eine besonders hohe Stabilität und Bruchfestigkeit. Die modernen Werkstoffe vereinen eine Vielzahl positiver Eigenschaften, wie Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse, Resistenz gegen Öle und Fette und eine hohe Biegefestigkeit. Zusätzliche Stielschutzhülsen oder -manschetten unterhalb des Hammerkopfes schützen den Stiel zusätzlich bei Fehlschlägen, und stützen darüber hinaus den Hammerkopf.
Tipp: Bei Fehlschlägen mit einem Vorschlaghammer mit Fiberglasstiel kann es zu Faserablösungen kommen. Deshalb sollten Sicherheitshandschuhe getragen werden, um die Haut vor diesen Fasern zu schützen.
Der Hammer-Kopf - ob mit beidseitiger Bahn, oder mit einseitiger Bahn und keilförmiger Finne - sollte einen sauberen Kantenbruch von 45° aufweisen, um gefährliche Materialabsplitterungen zu verhindern. Zusätzlich sollten das Kopfgewicht, das Herstellerkürzel sowie die maßgebliche DIN-Norm am Hammerkopf eingeprägt sein. Die korrekte und hochwertige Vergütung des Hammerkopfes ist ohne Hilfsmittel natürlich nicht überprüfbar, für eine verantwortungsvolle und sorgfältige Herstellung des Hammers steht z. B. die Prägung des Markenherstellers.
Nur nicht den Kopf verlieren: Kopf und Stiel sicher verbunden
Für eine sichere Fixierung von Hammer-Kopf und Hammer-Stiel sorgt beispielsweise ein konischer Ringkeil, der einen allseitigen und gleichmäßigen Anpressdruck im Hammerauge erzeugt. Je nach Stielmaterial ergänzen Verschraubungen, innenliegende Sicherheitsplatten und Widerhaken als weitere kraft- und formschlüssige Sicherheitselemente die sichere Verbindung von Kopf und Stiel.
In den Sortimenten unserer Fachhändler finden Sie Vorschlaghämmer von Gedore, Peddinghaus, Fiskars und weiteren Herstellern in unterschiedlichen Ausführungen sowie Hammer-Stiele und weiteres Zubehör. Wünschen Sie eine Beratung für Ihren speziellen Anwendungsfall, stehen Ihnen unsere Fachhändler dafür gerne zur Verfügung.