VHM-Fräser für präzise Bearbeitung von Stahl

Wenn präzise Langlöcher, Nuten oder Vertiefungen in Metall oder Stahl gefräst werden sollen, greift man in der Regel zum Schaftfräser aus Vollhartmetall. Hartmetallfräser bieten die Voraussetzungen, um auch vergütete Stähle (HSS) zu fräsen. Sie sind für den universellen Einsatz geeignet. Schaftfräser und Schruppfräser aus Hartmetall gibt es in vielen verschiedenen Formen und Ausführungen. Auf toolineo.de finden Sie den passenden Fräser für Ihre Anwendung.

Bei der Auswahl des passenden Schaftfräsers kommt es zunächst auf den Verwendungszweck an. Will man mit dem Hartmetallfräser eine präzise Nut, Tasche, Aussparung oder ein Langloch erstellen, greift man zum Schaftfräser. Soll dagegen möglichst viel Material in kürzerer Zeit abgetragen werden, kommt der Schruppfräser ins Spiel.


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VHM-Schaftfräser in großer Auswahl

Schaftfräser haben einen integrierten Schaft. Mit diesem wird das Werkzeug in eine stationäre Maschine bzw. Fräse eingespannt. Der Anwendungsbereich eines Schaftfräsers verlangt es, dass dieser eine Stirnseite aufweist, bei der mehrere Schneiden über die Mitte laufen. Aus diesem Grunde ist der Schaftfräser auch bedingt zum Bohren geeignet. Die Verwendung hierfür ist allerdings eher unüblich. Schaftfräser sind dafür vorgesehen, tiefe Formen zu erzeugen. Sie arbeiten mit hoher axialer Schnitttiefe. Daher kann die Kraft des Vorschubs sehr groß werden.

Schaftfräser aus Vollhartmetall (VHM) sind in Stärken von 0,05 mm bis hin zu 30 mm erhältlich. Die kleinsten Fräser werden für das sogenannte Mikrospanen oder Mikrofräsen eingesetzt. Besonders die größeren Fräser können mit innenliegenden versehen sein, die der Kühlmittelzufuhr dienen. Die Fräser unterscheiden sich insbesondere in der Drallsteigung, der Schneidenlänge, der Länge und in der Beschichtung.

Schruppfräser - Zerspanungswerkzeuge für einen hohen Materialabtrag

Bei einem Schruppfräser werden größere Tiefen in axialer und radialer Richtung genutzt, um einen großen Materialabtrag zu erreichen. Schruppfräser sind üblicherweise mit Spanteilernuten versehen, die dafür sorgen, dass die besonders bei weicheren Materialien entstehenden längeren Späne gebrochen werden und so ein besserer Materialabtrag gewährleistet ist.

Folgende spezielle Beschichtungen sind beim Hartmetall-Fräser verbreitet:
TiAlN (Titannitrid) bei Schaft- und Schruppfräsern, Diamantbeschichtung bei kleineren Fräsern mit Kugelkopf. Die Beschichtungen, insbesondere TiAlN, machen den Hartmetallfräser unempfindlich gegen Säuren und Laugen. Darüber hinaus senkt diese Beschichtung den Wärmeleitwert. Selber ist das Beschichtungsmaterial hoch Temperaturfest mit einem Schmelzpunkt von fast 3000 °C. Somit ist der Hartmetallfräser für die Arbeit mit höheren Drehzahlen geeignet.

Beim Kauf eines Hartmetallfräsers ist neben der Ausführung, der Form der scharfen Schneiden und der Stärke besonders der Schaft von Bedeutung. Der Schaft des Vollhartmetall-Schaftfräsers verlangt nach der passenden Werkzeugaufnahme. Der Schaft der Werkzeuge ist in verschiedenen Typen ausgeführt.

Welche Hartmetall-Schaftfräser gibt es?

Schaft-Typ

  • Typ HA - Zylinderschaft (DIN 1835A, DIN 6535HA)
  • Typ B - Weldon-Fläche (DIN 1835B)
  • Typ HB - Weldon-Fläche (DIN 1835HB)
  • Typ HE - Wistle-Notch-Fläche (DIN 1835HE)

 

Fräser-Typ

  • Typ N - Schlichtfräser für kleine bis mittlere Materialabnahme bei einem breiten Anwendungsspektrum. Typ N-Fräser kommen bei der Bearbeitung von Stahl, Guss, Bunt- und Leichtmetallen normaler Festigkeit und Härte zum Einsatz und erzeugt eine sehr gute Oberflächengüte.
  • Typ NF - Schrupp-Schlichtfräser für kleine bis mittlere Spanvolumen. Das Anwendungsspektrum ist noch breiter, als bei Typ N. Typ NF wird zusätzlich bei der Bearbeitung von Kunststoffen eingesetzt. Die erzeugte Güte der Oberfläche ist in den meisten Fällen ausreichend.
  • Typ NR - Schruppfräser mit grober Rillenteilung für mittlere bis große Materialabtragung. Das Zerspanungsvolumen ist sehr groß. D.h. der Fräser liefert einen großen Materialabtrag in kurzer Zeit. Das bedeutet aber auch, dass die Oberfläche in den meisten Fällen zusätzlich geschlichtet werden muss.
  • Typ HR - VHM-Schruppfräser, meist aus HSS-E-Stahl, mit kleinen Spanteilern versehen. Diese brechen den Span, was eine deutlich bessere Materialabfuhr bei großen Zerspanungsvolumen ermöglicht. Diese Hartmetall-Fräser sind bei harten und/oder kurzspanenden Werkstoffen wie Stahl und Guss einsetzbar. Hier ist ein nachträgliches Schlichten erforderlich, um eine entsprechende Oberfläche zu bekommen.
  • Typ H -  Schlichtfräser für harte oder gehärtete Werkstoffe. Dieses Fräswerkzeug ist für kleines bis mittleres Spanvolumen geeignet und erzeugt eine sehr gute Oberflächengüte.

 

Verschiedene Ausführungen des VHM-Schaftfräsers

  • Einzahnfräser - Fräser mit einer einer Schneide, speziell für Alu-Profile auf hochtourigen Fräsmaschinen.
  • 2-3-Schneider - Ein Zahn über Mitte schneidend, zum Eintauchen und Umfangsfräsen.
  • 4-Schneider - Zwei Zähne über Mitte schneidend, zum Eintauchen und Umfangsfräsen vorgesehen.
  • Mehrschneider - Zwei Zähne zur Mitte schneidend. Geeignet zum Umfangsfräsen bei hervorragender Oberflächengüte, allerdings ist die Stirnschneide nur für geringe Eintauchtiefen geeignet. 
  • Radiusfräser - Vollradius, ein Zahn über Mitte schneidend. Für Übergänge, definierte Radien und Freiformflächen geeignet.
  • Torusfräser - Fräser mit Eckenradius. Speziell für den Werkzeug und Formenbau vorgesehen.
  • Micro-Fräser - Zwei Schneiden als Radius- oder Bohrnutenfräser. Erhältlich ab einem Durchmesser von 0,1 mm für kleinste Ausfräsungen.
  • Walzenstirnfräser - Fräser mit Bohrung. Kommt vorwiegend auf älteren Maschinen zum Einsatz.

Prüfen Sie vor dem Kauf, welche Kriterien für Ihren Anwendungsfall entscheidend sind. Bei Fragen beraten unsere Fachhändler Sie gerne.